Fehlende Aufträge von Versicherern belasten K+L-Werkstätten

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Die Auftragslage bei den K+L-Werkstätten (Karosserie- und Lakier-Werkstätten) sieht nicht wirklich gut aus. Über die Hälfte der Betriebe vermelden Kurzarbeit, die Aufträge sind teilweise um 20 und 40 Prozent zurückgegangen. Vor allem von Versicherern und Flotten fehlen die Eingänge.

Die Innovation Group, ein großer Schadenmanager für Kfz-Schäden, hat ihre Werkstatt-Partner kürzlich befragt, welche Auswirkungen die Corona-Krise auf ihr Geschäft hat und wie die Betriebe damit umgehen. Ein Drittel der Partnerwerkstätten haben sich beteiligt und rund 350 Antworten abgeliefert. Ergebnis ist: Mehr als die Hälfte der Betriebe haben derzeit Kurzarbeit angemeldet, weitere 16 Prozent haben dies in der Vergangenheit getan. Während für 85 Prozent der Unternehmer das Jahr 2020 deutlich schlechter verlief als vor der Krise, sehen 60 Prozent die Lage im ersten Quartal 2021 sogar noch schlechter als 2020.

Auslastung reicht nicht aus, auch wenn Unternehmen kreativ sind

„Es ist eindeutig erkennbar, dass den Partnern Aufträge fehlen“, sagt Matthew Whittall, CEO der Innovation Group. „Die Auslastung reicht nicht aus, auch wenn die Unternehmen kreativ sind und die Zeit nutzen, um Modernisierungen vorzunehmen und Mitarbeiter zu schulen.“

Laut der Umfrage melden rund drei Viertel der Betriebe Auslastungen unter 80 Prozent. Dabei ist insbesondere der Auftragsrückgang von Versicherern und Flotten schmerzhaft für die Unternehmen. In diesen Kanälen betrug der Auftragsrückgang oft zwischen 20 und 40 Prozent. Ein Viertel der Werkstätten musste bei Flotten- und Großkunden sogar Auftragsrückgänge von mehr als 40 Prozent verkraften. Naturgemäß schwanken die Corona-Wirkungen auch regional. Bayern und Baden-Württemberg melden im Schnitt schlechtere Auslastungen als zum Beispiel Nordrhein-Westfalen.

2020 zahlreiche neue Flottenkunden gewonnen

„Wir versuchen diese Belastungen mit unseren Mitteln zu mildern“, sagt Whittall. „Im Vordergrund stehen intensive Schulungen bei den Versicherern, um die Vermittlungsquoten zu erhöhen. So konnten wir erreichen, dass der Auftragsrückgang aus dem Versicherungskanal bei unseren Partner-Werkstätten 2020 nur bei 16 Prozent, und damit deutlich unter dem Gesamtrückgang lag.“

Noch besser gelungen sei das bei den Auftragsvermittlungen aus dem Flottengeschäft. „Weil wir 2020 zahlreiche neue Flottenkunden gewonnen haben, hat sich der Rückgang der Vermittlungen in diesem Bereich in Grenzen gehalten. In manchen Monaten hatten wir 2020 sogar mehr Aufträge als 2019“, kommentiert Markus Stumpp, zuständiger Direktor der Innovation Group für das Flottengeschäft, die Situation.

Deutlich weniger stornierte Aufträge und gestiegene Kundenzufriedenheit

Laut Whittall bleibt die Lage Insgesamt ernst. „Aber trotz schwieriger Marktbedingungen machen die Partnerwerkstätten einen starken Job: Durchlaufzeiten sind kürzer, es gibt deutlich weniger stornierte Aufträge und die Kundenzufriedenheit ist sogar gestiegen“. Gemeinsam mit den Versicherungskunden könnte der Schadenmanager am besten helfen, indem er die Partnerbetriebe empfehle und Aufträge generiere bis die Pandemie vorbei sei.

Quelle: Innovation Group

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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