Im Kasseler Kulturdenkmal Hallenbad Ost, einem ehemaligen Schwimmbad im Bauhausstil, fand die Veranstaltung „Zff Slam“ des Vereins Zukunft für Finanzberatung (Zff) statt. Rund 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen zusammen, um sich inspirieren zu lassen, Vorträge zu hören und sich in entspannter Atmosphäre zu vernetzen.

Eröffnet wurde der Abend mit Musik aus dem Filmklassiker „Zurück in die Zukunft“ – ein passender Auftakt für ein Event, das den Blick nach vorne richten wollte. Moderator Patrick Hamacher, bekannt als „Versicherungsmakler mit Cap“ und ein Vorstand des Vereins Zff, machte gleich zu Beginn klar: „Wir müssen weg von der Ellenbogengesellschaft“. Es sei wichtig, in der Branche gemeinsam in die Zukunft zu schauen, egal ob man unabhängiger Makler, in Ausschließlichkeit oder bei einem Versicherer angestellt sei. Auch die weiteren Zff-Vorstände Christian Schwalb und Stefan Gierschke betonten, dass die Veranstaltung bewusst die Steifheit der Branche aufbrechen solle.

Automatisierung und KI-Einsatz im Fokus

Die Grundlage für den Slam waren kurze, prägnante Vorträge. Maximal 15 Minuten Redezeit und höchstens drei Präsentationsfolien Folien pro Speaker – „eine Mischung aus TED-Talk und Poetry Slam“, wie Hamacher erklärte.

Inhaltlich spannte sich der Bogen von Technologie bis Vertrieb. Simon Moser, CEO von Muffintech, sprach über die Integration generativer KI im Vertrieb. Er zeigte auf, dass viele Unternehmen aufgrund von schlechter Datenqualität und isolierten Systemen damit hadern. Muffintechs Antwort auf diese Probleme ist ein eigenes „KI-Betriebssystem“ für eine tiefere Integration.

Auch Daniel Dierkes vom Online-Makler Surein präsentierte eine digitale Lösung. Das „universelle Postfach“ des Unternehmens verknüpft verschiedene Systeme und automatisiert Prozesse. Bisher konnte Surein über 50 Prozent weniger Administrationsaufwand und rund eine Stunde Zeitersparnis pro Mitarbeiter und Tag als Ergebnis verbuchen.

Bestandskauf, Marketing und Effizienz in der Customer Journey

Neben Technologie ging es auch um klassische Branchenthemen. In einer Paneldiskussion zum Bestandskauf und zur Nachfolgeregelung waren sich die Experten einig, dass wer Bestände übernimmt, strategisch vorgehen sollte, um das eigene Geschäft nicht zu gefährden.

Für einen der größten Applausmomente sorgte Rainer Schamberger, bekannt als „der Handwerkermakler“. Sein Credo ist es, dass Marketing die Zielgruppe in den Mittelpunkt stellen muss. Er gab praxisnahe Tipps, unter anderem zu farblich abgestimmten Werbegeschenken und zur Wichtigkeit von Storytelling in der Beratung, um die Kundinnen und Kunden zu überzeugen.

Zum Abschluss zeigte Said Shurafa, Gewinner des Jungmakler-Awards 2024, wie Spezialisierung zum Erfolg führt. Er berät Anbieter von Kurzzeitvermietungen und setzt auf Automatisierung sowie klare Kommunikation. „Wenn Kunden Fragen haben, schreiben sie mir per WhatsApp“, denn so vermeide er viele unnötige Telefonate. Sein Rat an die Branche: „Sucht euch eine spitze Zielgruppe, mit der ihr perfekt arbeiten könnt.“

Verfasst von: Frederik Schmidt