Immer weniger wollen sparen

Auch wenn die Deutschen nicht mehr an eine sichere staatliche Rente glauben: Nach wie vor sorgen zu wenige zusätzlich privat vor. Wie das zum zweiten Mal durchgeführte Altersvorsorge-Barometer von JPMorgan Asset Management zeigt, hat sich die Sparerquote sogar noch reduziert. Nur noch 38,2 Prozent legen monatlich Geld für ihre Rente zurück. "Das ist ein Rückgang um 3,5 Prozentpunkte im Vergleich zur Befragung im 1. Quartal 2007. Dabei ist der Anteil derjenigen, die sich mit staatlicher und betrieblicher Rente gut versorgt sehen, noch weiter gesunken", betont Jean Guido Servais, Direktor Marketing und PR von JPMorgan Asset Management. Nur rund jeder Zehnte - 11,8 Prozent, nach 12,7 Prozent bei der ersten Befragung - meint, nicht vorsorgen zu müssen. Weitere 29,1 Prozent der Befragten können es sich schlichtweg nicht leisten. "Der Anteil der Nicht-Sparer ist also erfreulicherweise ebenfalls - zumindest leicht - rückläufig", erläutert Servais.

Von den knapp 40 Prozent, die eine Sparleistung angegeben haben, wollten sich 8,6 Prozent nicht auf einen Betrag festlegen. Die genannten Summen verteilen sich erneut auf niedrige Sparbeträge - mit insgesamt leicht rückläufiger Tendenz: 6,6 Prozent der Befragten sparen bis zu 49 Euro monatlich, 9,5 Prozent legen 50 bis 99 Euro an und 6,0 Prozent zwischen 100 und 149 Euro. Während 1,9 Prozent zwischen 150 und 199 Euro für die Rente zurücklegen, verzichten 0,7 Prozent auf 200 bis 249 Euro und 1,5 Prozent sparen monatlich sogar über 250 Euro. Außerdem gaben 5,6 Prozent der Befragten an, monatlich eine Immobilie abzubezahlen.

Erneut zeigen sich die sehr jungen Befragten als Vorsorge-Muffel: Über zwei Drittel der 14 bis 19-Jährigen und fast die Hälfte der 20 bis 29-Jährigen sparen - noch - nicht, weil sie dafür derzeit kein Geld übrig haben. Dass jedes nicht genutzte Jahr später teuer zu stehen kommt weiß Charles Neus, der bei JPMorgan Asset Management Versicherungsgesellschaften und deren Vertriebe betreut. "Je früher die Altersvorsorge beginnt, desto mehr arbeiten Zeit und Zins für den Sparer. Gerade junge Menschen sollten diesen Zinseszinseffekt ausnutzen." So genannte Lebenszyklusfonds ermöglichen, auch kleine Beiträge breit diversifiziert anzulegen: Im Vergleich zu klassischen Rentenversicherungen bieten sie laut Neus Vorteile: "Sie sind flexibel, denn der Anleger kann die Modalitäten des Sparprozesses im Verlauf ändern und bei den meisten Produkten auch jederzeit aussteigen." Außerdem seien die Ertragschancen höher und die Kosten transparenter.

Quelle: JPMorgan Asset Management

Autor(en): VM

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