Die Bundesministerin für Gesundheit, Nina Warken, hat kürzlich die Mitglieder der „Finanz-Kommission Gesundheit“ berufen. Sie sollen Maßnahmen für eine dauerhafte Stabilisierung der Beitragssätze in der gesetzlichen Krankenversicherung erarbeiten. Besetzt ist die Kommission paritätisch mit zehn Vertreterinnen und Vertretern aus den Bereichen Ökonomie, Medizin, Sozialrecht, Ethik und Prävention.
Mögliche Strukturreformen für die GKV skizzieren
Die Kommission soll mögliche Maßnahmen auf der Einnahmen- und der Ausgabenseite der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) vorschlagen, mit denen der Beitragssatz in der GKV bereits ab 2027 stabilisiert werden könne. Dafür sei ein zweistufiges Verfahren geplant: Einen ersten Bericht mit kurzfristig wirksamen Maßnahmen soll die Kommission bereits Ende März 2026 vorlegen. Darin sollen unter anderem maßgebliche Kostentreiber, sowie Ineffizienzen auf der Ausgabenseite und Probleme auf der Einnahmenseite identifiziert werden.
Ein zweiter Bericht soll bis Dezember 2026 vorgelegt werden und mögliche Strukturreformen für die GKV skizzieren, mit denen das Ausgabenwachstum mittel- bis langfristig reduziert und den Herausforderungen auf der Einnahmenseite begegnet werden könne.
Krankenkassen stehen unter enormem finanziellem Druck
Zur fachlichen und administrativen Unterstützung wird im Bundesministerium für Gesundheit eine Geschäftsstelle eingerichtet. Die Kommission wird am 25. September 2025 zu ihrer konstituierenden Sitzung im Bundesministerium für Gesundheit zusammenkommen und ihre Arbeit aufnehmen. Nina Warken Kommentiert:
Die gesetzlichen Krankenkassen stehen unter enormem finanziellem Druck. Bereits ab dem Jahr 2027 rutschen wir beim Defizit in den zweistelligen Milliardenbereich. Der Handlungsdruck liegt auf der Hand: Tiefgreifende Maßnahmen und Strukturreformen zur Stabilisierung des Systems sind überfällig. Die ‚FinanzKommission Gesundheit‘ wird bereits bis März 2026 erste Maßnahmenvorschläge zur Stabilisierung der Beitragssätze ab 2027 vorlegen.
Das sind die Mitglieder der „Finanz-Kommission Gesundheit“:
- Professor Dr. Dagmar Felix
(Professorin für Öffentliches Recht mit dem Schwerpunkt Sozialrecht, Universität Hamburg) - Professor Dr. med. Ferdinand Gerlach
(Professor für Allgemeinmedizin und Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main) - Professor Dr. Wolfgang Greiner
(Professor für Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement, Universität Bielefeld) - Professor Dr. Michael Laxy
(Professur für Public Health und Prävention, Technische Universität München) - Professor Dr. Jonas Schreyögg
(Professor für Management im Gesundheitswesen, Universität Hamburg) - Professor Dr. Leonie Sundmacher
(Professorin für Gesundheitsökonomie, School of Medicine & Health, Technische Universität München) - Professor Dr. Gregor Thüsing
(Professor für Arbeitsrecht und Direktor des Instituts für Arbeitsrecht und das Recht der sozialen Sicherheit, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) - Professor Dr. Verena Vogt
(Professorin für Quantitative Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Jena) - Professor Dr. Dr. Eva Winkler
(Onkologin und Professorin für Translationale Medizinethik, Universität Heidelberg) - Professor Dr. Amelie Wuppermann
(Professorin für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Finanzwissenschaft, Universität Bayreuth)
In einem Video stellt Bundesgesundheitsministerin Nina Warken die „FinanzKommission Gesundheit“ vor.
Quelle: Bundesministerium für Gesundheit
Autor(en): Meris Neininger