Nürnberger baut um, Stellen fallen weg

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Die Nürnberger Versicherung will sich auf den digitalen Wandel in der Branche einstellen und hat Pläne zur Umstrukturierung veröffentlicht. Diese beeinhalten unter anderem auch den Abbau von Arbeitsplätzen.

Laut einer Pressemitteilung hat der Vorstandsvorsitzende Dr. Armin Zitzmann auf einer Betriebsversammlung in Nürnberg Details der Veränderungen bekannt gegeben. Als erste Stufe des Umbaus werde ab 1. Januar 2016 einen neuer Vorstandsbereich installiert, der für den gesamten Kunden- und Vermittlerservice über alle Sparten hinweg zuständig sei. Damit solle Kunden und Vermittlern künftig ein einheitlicher Service angeboten werden können und das in allen Vertriebswegen. "Wir sind noch zu sehr im traditionellen Spartendenken der Versicherungsbranche verhaftet", so Zitzmann. Um die Erwartungen seiner Kunden und Vermittler besser erfüllen zu können, müsse das Unternehmen alle Geschäftsprozesse konsequent an ihnen ausrichten.

290 Stellen fallen weg
Die Umstrukturierung hat ihren Preis. In den kommenden drei Jahren werden nach Angaben Zitzmanns 290 Stellen abgebaut werden: "Wir werden durch eine Automatisierung von Arbeitsabläufen sowie den Abbau von Doppelfunktionen auch kostengünstiger arbeiten können", so der Vorstand in der Pressemitteilung.

Die Stellenstreichungen sollten sozialverträglich erfolgen und betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden. Auf Nachfrage konnte eine Unternehmenssprecherin noch keine Auskunft darüber geben, in welchen Unternehmensbereichen der Abbau erfolgen soll. Diese Entscheidung werde erst in den kommenden Monaten getroffen. Am Standort Nürnberg sind derzeit mehr als 2.700 Mitarbeiter beschäftigt. Vorbild für das sozialveträgliche Schrumpfen solle die Restrukturierung des Vertriebs sein, die dieses Jahr stattgefunden hat. Hier sei es erfolgreich gelungen 191 Stellen abzubauen, ganz ohne bertriebsbedingte Kündigungen.

Neuer Markenauftritt geplant
Künftig will die Nürnberger alle ihre Produkte online und über alle Vertriebswege hinweg zum gleichen Preis anbieten. Die Kunden wollten selbst entscheiden, wann, wo und in welcher Form sie mit ihrem Versicherer in Kontakt träten. Diese Möglichkeit werde sein Unternehmen ihnen bieten, so Zitzmann weiter. Ein neuer "frischer" Markenauftritt soll den Umbau auch nach außen kommunizieren.

Werden die Makler die stärkere Fokussierung auf digitale Vertrebswege nicht als Bedrohung empfinden? "Kunden erwarten, ihre Produkte überall abschließen zu können: beim Versicherer direkt, beim Makler persönlich, auf der Homepage des Maklers. Wir müssen unseren Service so verbessern, dass wir diesen Erwartungen Rechnung tragen und die Makler darin unterstützen, ihren Kunden einen umfassenden Service auf allen Kanälen bieten zu können", heißt es dazu aus dem Unternehmen.

Quelle: Nürnberger Versicherung
Bildquelle: © Cumulus

Autor(en): Alexa Michopoulos

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