Zukunft der Altersvorsorge: Experten sehen dunkelgrau

Höchstens jeder Fünfte der heute unter 30-Jährigen werde das Ziel erreichen, seinen Lebensstandard im Alter zu halten.(Zugrunde gelegt wurde dabei, dass circa 80 Prozent des letzten Nettoeinkommens benötigt werden, um den Lebensstandard im Alter halten zu können.)

Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Befragung von sieben Rentenexperten durch die HanseMerkur Versicherungsgruppe. Positiver fiel die Prognose für Ältere aus: Knapp 30 Prozent der heute über 40-Jährigen und mehr als ein Drittel der über 50-Jährigen würden ihren Lebensabend ohne größere Einbußen genießen können, meinen die Experten.

Zum Kreis der Befragten gehörten unter anderem Bernd Raffelhüschen, Professor für Volkswirtschaftslehre und Finanzwissenschaft an der Universität Freiburg, Tristan Nguyen, Professor für Volkswirtschaftslehre, Versicherungs- und Gesundheitsökonomik an der Wissenschaftlichen Hochschule Lahr und Detlef Pohl, freiberuflicher Journalist, Buchautor und Autor für das "Versicherungsmagazin".

Heutiger Beitragssatz wird nicht wesentlich steigen
Trotz der offensichtlichen Versorgungslücke, die gerade bei jüngeren Erwachsenen zu erwarten ist, gehen die Experten nicht davon aus, dass der heutige Beitragssatz der Rentenversicherung von 19,9 Prozent wesentlich steigen wird: In fünf Jahren rechnen sie mit Beiträgen von 20,7 Prozent, in zehn Jahren von 21,9 Prozent.

„Die demographische Entwicklung bringt die gesetzliche Rentenversicherung in ihrer heutigen Form an ihre Grenzen. Weitere deutliche Beitragssteigerungen sind politisch nicht durchsetzbar“, erklärt Eberhard Sautter, Vorstand der HanseMerkur Versicherungsgruppe. Deshalb rücken staatlich unterstützte private Vorsorgemodelle wie Riester oder Rürup zukünftig noch stärker in den Fokus. Diese Meinung vertreten auch alle sieben Experten.

Konkrete Empfehlungen der Experten
Fünf der befragten Experten waren bereit, konkrete Empfehlungen für Ansparraten in Abhängigkeit vom Alter zu geben. Drei von ihnen rieten den unter 30-Jährigen, mindestens fünf Prozent des Bruttojahresgehalts zurückzulegen, wenn sie heute mit einer privaten Altersvorsorge begännen. Durch die lange Ansparzeit genüge bei jungen Menschen schon ein geringer Betrag, um die Versorgungslücke zu schließen. Bei einem Jahresgehalt von 30.000 Euro wären dies beispielsweise 125 Euro pro Monat.

30- bis 40-Jährigen, die heute mit der Vorsorge beginnen, empfehlen die Experten eine Sparrate zwischen fünf und zehn Prozent. Über 40-Jährige sollten nach Meinung einiger Rentenfachleute sogar zehn bis 20 Prozent ihres Bruttogehalts in die Zukunft investieren.

Quelle: HanseMerkur Versicherungsgruppe

Autor(en): Versicherungsmagazin

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