Zusammenschluss von Gothaer und Barmenia noch 2024

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Die Gothaer hat zum Jahresabschluss über die Fortschritte beim Zusammenschluss mit der Barmenia berichtet. Der Vorstandsvorsitzende Oliver Schoeller zeigte sich zuversichtlich, dass der Prozess noch 2024 abgeschlossen sein wird. In der Pressekonferenz teilten die Mitglieder des Vorstands dazu die vorläufigen Geschäftszahlen des Jahres 2023 mit. Der Versicherer liege bei den Brutto-Beitragssteigerungen teilweise deutlich über dem Durchschnitt des Marktes und habe die externen wirtschaftlichen Herausforderungen gut gemeistert, so der Tenor.

Oliver Schoeller, Vorstandsvorsitzender der Gothaer Versicherungsbank und Gothaer Finanzholding, sprach in einem umfassenden Themenblock auch über den anstehenden Zusammenschluss von Gothaer und Barmenia. Die Grundideen wären gewesen, die Marktkraft für Kundinnen und Kunden zu steigern sowie die Investitionskraft und Risikotragfähigkeit zu stärken. Schoeller betonte, die verschiedenen Stärken der beiden Versicherer wirkten „ungeheuer komplementär“. Dazu passten auch die verbindenden Elemente „gut zusammen“. Letztlich würde beide Unternehmen auch eine ähnliche Kultur und Werte verbinden.

Zusammenschluss soll bis zum Herbst 2024 umgesetzt werden

Zurzeit befände man sich im Prozess der Due Diligence, der planmäßig verlaufe. Dort prüfen beide Unternehmen, ob es mögliche Risiken für den Zusammenschluss gibt. Zusätzlich würden momentan Lösungen für eine gemeinsame Konzernkonstruktion erarbeitet. Schoeller sagte, der Zusammenschluss solle „bis Ende des dritten Quartals 2024 umgesetzt“ werden. Dann soll es eine Doppelspitze aus den Co-Vorstandsvorsitzenden Andreas Eurich, Vorstandsvorsitzender der Barmenia, und Oliver Schoeller geben, die Stellvertretend für ihre Unternehmen als "gleichwertige Partner auf absoluter Augenhöhe" agieren sollen.

Mit dem Zusammenschluss stehe man mit Brutto-Beitragseinnahmen von 7,5 Milliarden Euro auf Platz 10 der größten deutschen Versicherer. Es soll eine gemeinsame Holding mit dem Namen Barmenia Gothaer Finanzholding AG gegründet werden, die beiden Marken und Unternehmenssitze sollen aber bestehen bleiben. Für Kundinnen und Kunden solle sich nur ändern, dass sie in Zukunft ein breiteres Angebot erwarte. Bereits bestehende Verträge blieben auch weiterhin gültig.

Positive Geschäftszahlen in 2023

Einleitend zur Präsentation der vorläufigen Geschäftszahlen sagte Schoeller, der Versicherer habe "großen Herausforderungen getrotzt", darunter die immer noch erhöhte Inflationsrate, ein hohes Zinsniveau und auch die unter anderem durch geopolitische Umstände hervorgerufene Rezession. Angesichts dieser Hürden habe sich die Gothaer ebenso wie die gesamte Versicherungsbranche "außerordentlich gut geschlagen", so Schoeller.

Gothaer Beiträge 2023

Insgesamt rechne man für 2023 mit einem Anstieg der Brutto-Beitragseinnahmen um 6,2 Prozent auf über 4,85 Milliarden Euro. Damit liege die Gothaer in allen Segmenten über dem Marktdurchschnitt, betonte Schoeller. Den größten Sprung machten dabei die Bereiche Komposit- und Krankenversicherung mit 10,7 und 5,8 Prozent. Selbst im Bereich Lebensversicherung, in dem die Brutto-Beitragseinnahmen um 2,9 Prozent sinken sollen, befände sich der Versicherer noch über dem Marktniveau. Auch die Eigenkapitalbasis steige auf 1,58 Milliarden Euro von 1,50 Milliarden Euro im Vorjahr. Der Konzernjahresüberschuss werde voraussichtlich zwischen 70 und 80 Millionen Euro betragen.

Quelle: Gothaer

Autor(en): Frederik Schmidt

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