Huk-Coburg: Viel Arbeit für transparente Fondspolice

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Die Huk-Coburg hat eine neue Fondspolice auf den Markt gebracht und will damit der Kritik der Verbraucherschützer den Wind aus den Segeln nehmen. Die Premium Rente wird nur persönlich über Geschäftsstellen, Vorsorgespezialisten und Kundendienstbüros vertrieben.

"Wir haben mit der neuen Premium Rente die Mahnungen der Verbraucherschützer ernst genommen. Unsere Premium Rente ist transparent, was die Kosten, Funktionsweise und Wertentwicklung angeht und sorgt für einen fairen Umgang mit dem Thema Lebenserwartung." So wird Hans Olav Herøy, im Vorstand zuständig für die Personenversicherung, in einer Pressemitteilung zitiert.

Lohnt sich ab 80 Jahren

Die Niedrigzinsphase wegzaubern kann der Mathematiker aber nicht. So rentiert sich die Rente für einen heute 30-Jährigen, der monatlich 150 bis zum 67. Lebensjahr spart und eine Beitragsgarantie von 50 Prozent wählt erst mit rund 80 Jahren. Dafür müssen die Fonds aber eine jährliche Rendite von drei Prozent erwirtschaften und der Versicherer eine Gesamtverzinsung von 2,4 Prozent. Bleibt diese unverändert und performt der Fonds doppelt so gut, kommt der Sparer bei einer laufenden Rente mit rund 75 Jahren in die Gewinnzone.

Trotzdem dürfte das Angebot im Markt Maßstäbe setzten. Das hat gleich mehrere Gründe. So will die der Versicherer weiterhin 99 Prozent der Risikogewinne an die Kunden auskehren. Die Kennzahl für die "Renditeminderung" liegt mit 0,79 Prozentpunkten marktweit sehr niedrig. Die Abschluss- und Vertriebskosten in den ersten fünf Jahren betragen bis zu 2,5 Prozent der Bruttobeitragssumme. Zudem werden als "übrige Kosten" jährlich 0,45 Prozent auf das angesammelte Garantieguthaben und 0,80 Prozent auf das Fondsguthaben erhoben. "Dadurch hat der Kunde deutliche Vorteile gegenüber den üblichen Produkten. Außerdem gewähren wir unseren Kunden zusätzlich einen Kostenüberschuss zur Erhöhung seiner Auszahlungsleistung", stellt ein Unternehmenssprecher fest.

Kunden wünschen sich wenig Fonds

Ein Risikoanteil wird nicht kalkuliert. Dadurch wird der volle Beitrag ab dem sechsten Versicherungsjahr in den Sicherungsfonds und Kapitalmarkt eingezahlt. Umschichtung des Kapitals durch Shift und Swich sind unbegrenzt und kostenlos.

Ein kleines Manko ist die auf acht Fonds beschränkte Anlageauswahl der Kunden. "Wir haben uns bewusst für eine überschaubare Anzahl qualitativ hochwertiger und kostengünstiger Fonds entschieden. Eine größere Auswahl ist nach Feedback unserer Kunden nicht gewünscht", erläutert ein Sprecher. Bei der Auswahl der Fonds habe man aber auf breite Streuung und extrem niedrige Kosten geachtet. Positiv ist zudem, dass die Huk-Coburg eine Forderung des Bundesverbandes Deutscher Versicherungsmakler (BDVM) umgesetzt hat. So stehen die Rechnungsgrundlagen, also Sterbetafel, Rechnungszins und Kostensätze für die Berechnung der Rente bei Vertragsbeginn fest und sind für die gesamte Vertragsdauer garantiert.

Hohe Flexibilität

Auch die Flexibilität wird bei dem Angebot großgeschrieben. So kann der Kunde Ein- und Auszahlungen vornehmen, seinen Rentenbeginn flexibel wählen und die Höhe der Beiträge anpassen. Eine Gebühr von 75 Euro fällt nur dann an, wenn der Kunde mehr als die Hälfte des Vertragsguthabens entnimmt.

Besonders viel Arbeit hat die Huk-Coburg zudem in die Erläuterungen gesteckt. Sie sind mit 81 Seiten inklusive der Bedingungen zwar umfangreich wie eh und je, doch eine einfache und redundante Sprache, viele Musterrechnung sowie Grafiken, dürfte auch Laien erstmals einen einigermaßen Überblick über das Produkt Fondspolicen verschaffen. Vermittler sollten sich die Premium Rente der Huk-Coburg - auch wenn sie das Produkt selbst nicht vertreiben können - als Muster für gelungene Transparenz anschauen.

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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