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Ratingskala

1. Begriff: Durch Symbole (z.B. Buchstaben oder Zahlen) repräsentierte Bandbreite möglicher Bonitätsniveaus eines Unternehmens (Emittentenrating, Unternehmensrating) oder eines Schuldtitels, einer finanziellen Verpflichtung, einer Vorzugsaktie oder eines anderen Finanzinstruments (Emissionsrating). Das jeweilige Bonitätsniveau wird dabei durch Einstufung in Ratingklassen (z.B. AAA, AA, A, BBB, BB, B, CCC, CC, C, D) angezeigt.

2. Interpretation: Bei einem Emittenten- oder Unternehmensrating wird das Rating, genauer die jeweilige Ratingklasse, mit der Wahrscheinlichkeit in Verbindung gesetzt, dass das beurteilte Unternehmen seinen finanziellen Verpflichtungen in der Zukunft nicht nachkommt (Default). Bei Versicherungsunternehmen gelten Ausfälle ggf. schon dann als eingetreten, wenn die Aufsichtsbehörde Maßnahmen aufgrund der Solvabilitätslage des Unternehmens eingeleitet hat (Solvabilität). Diese Situation wird mit der Ratingklasse ‚R’ (Regulatory Intervention) bezeichnet und in Ratingstatisken gleichbedeutend wie ‚D’ behandelt. Mit Ratings soll im Übrigen eine internationale Vergleichbarkeit über Branchen und Länder hinweg erreicht werden, d.h. die mit einer Ratingklasse in Deutschland angezeigte Bonität soll z.B. der in Australien entsprechen. Interaktive Ratings können durch Hinzufügung eines Plus- oder Minuszeichens modifiziert werden (Notch); der Zusatz zeigt die jeweilige Position innerhalb einer Ratingklasse an (z.B. „A+“, „A“, „A-“).

3. Differenzierung: International verwenden die Ratingagenturen z.T. unterschiedliche Ratingskalen. Damit können z.B. auch gleichlautende Symbole eine unterschiedliche Bedeutung haben. Die oben aufgeführten Beispiele beziehen sich auf Standard & Poor’s.

Autor(en): Prof. Dr. Fred Wagner, Wolfgang Rief

 

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